Im Missbrauchskomplex Lügde liegen dem Untersuchungsausschuss offenbar Hinweise auf neue Ermittlungspannen vor. Wie das Nachrichtenmagazin Spiegel schreibt, wäre die Festnahme eines Haupttäters aus Steinheim früher möglich gewesen. Das hätte wohl weitere Übergriffe verhindern können.

Laut den vorliegenden Ermittlungsakten gab es Mitte Dezember 2018 Hinweise auf mögliche sexuelle Übergriffe von Mario S.. Zwei Wochen später sei er dann in seinem Wohnwagen in Lügde über zwei weitere Kinder hergefallen.

Eine Polizistin der Detmolder Kreispolizeibehörde soll die Vernehmung des Steinheimers aber beendet haben, nachdem er aussagte, er habe "mit Kindern in sexueller Hinsicht überhaupt nichts". Die Festnahme von Mario S. erfolgte erst am elften Januar 2019.

Der Untersuchungsausschuss will laut Spiegel demnächst klären, ob auch der Weihnachtsurlaub von Ermittlern ein Grund für die Verzögerung war. Mario S. ist zu zwölf Jahren Gefängnis plus Sicherungsverwahrung verurteilt worden.